Der Tod - das Glück der Erde?

In einem schwarzen Gewand klopft er an die Tür des noch schlagenden Herzens.
Wenn die vorbeimarschierenden Stiefel lieblose Herzen tragen, wird das Klopfen lauter;
die Türe droht zu zerbrechen!

Sie marschieren im Gleichschritt auf das Kommando des schwarzen Gewandes. Nur manchmal bleiben ein Paar Stiefel stehen und hoffnungsvoll glänzendes Metall fällt herab zu dem auf der Erde.

Das Klopfen wird scheinbar leiser, wenn man seinen Geist entfesselt, befreit

- die einzige Freiheit -

Das Herz schlägt freudig, ein Lächeln zeichnet sich ab auf den Lippen, den roten, blutdurchflossen durch die letzte Kraft des von Hoffnung verwirrt schlagenden Herzens.

Die Hoffnung verraucht - wie sie kam, geht sie auch,
was bleibt ist der Klopfende.

Von Anfang an nur wenig Wärme, dann immer weniger. Ein Mensch hat vergessen, was Wärme ist und weiß, dass er ohne sie nicht leben kann.
Oft ein Versuch dem Klopfenden zu öffnen, den leidvollen Bildern zu entfliehen, einfach nicht mehr zu sein.
Danach wird niemand traurig sein!

Noch ein Versuch, ein mutiger Sprung ins Ungewisse, Schwerelosigkeit, die Luft strömt warm am Gesicht vorbei.

    Wie schön könnte diese Welt sein!

Ein kurzer Stoß, es tut nicht weh.
Die Tür ist offen, ein kleiner Fetzen schwarzen Stoffes sinkt langsam zu Boden.

Stefan Wischniowski Neuhausen, 04.12.1991